Neue Räume für Steinfischbach: Sanierung des Alten Rathauses kommt voran

STEINFISCHBACH – Wo einst die Schaltanlage für die samstäglichen Durchsagen des Steinfischbacher Ortsvorstehers gestanden hat, ist jetzt eine Theke installiert. Die Wände des Ortsvorsteher-Zimmers im historischen Rathaus des Ortes haben eine Holzvertäfelung erhalten und auch der massive Holzboden trägt zur gemütlichen Atmosphäre des Raumes bei. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits der sogenannte Kaisersaal im Obergeschoss und das Treppenhaus renoviert worden sind, haben die Natur- und Wanderfreunde Steinfischbach nun einen weiteren Schritt bei der Sanierung des 1781 errichteten Gebäudes abgeschlossen.
Rund 1400 Arbeitsstunden sind von dem Verein mit seinen 49 Mitgliedern in den vergangenen zwölf Jahren in den Erhalt des alten Rathauses investiert worden, das in seiner langen Geschichte auch schon als Schule, als Kirche und als Wohnhaus gedient hat. „Dafür braucht man Leute, die handwerklich geschickt sind und Leute, die das finanzieren. Wir waren dazu nicht mehr in der Lage, weil wir schon etliches in das Haus gesteckt haben“, berichtet der Vereinsvorsitzende Jan Mertens.

Doch der 1985 gegründete Verein habe zahlreiche Unterstützung bei der Umsetzung des Bauabschnitts erhalten. So sei das örtliche Handwerk mit dem Malerbetrieb Moos, dem Heizungsbauer Roland Haub und der Schreinerei Lotz den Natur- und Wanderfreunden sehr entgegengekommen. Außerdem hätten die Theaterfreunde Steinfischbach, der Unternehmer Roland Lederer sowie die Jagdgenossenschaft Steinfischbach das Projekt finanziell unterstützt. „Wir wollen das Dorfleben aktiv halten, deshalb haben wir ein offenes Ohr dafür“, betont Wolfgang Maurer, der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft, die sich bereits zum dritten Mal an der Sanierung beteiligt habe. Er freue sich darüber, dass die neu gestalteten Räume der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen und gemietet werden können. Ob für die Vorstandssitzungen der Jagdgenossenschaft, für Konfirmationsfeiern oder bei Diavorträgen, für die im Kaisersaal Beamer und Leinwand vorhanden sind.

„Die Gemeinde hat auch ein paar Euro dazu gegeben, aber das Entscheidende ist das bürgerliche Engagement“, lobt Bürgermeister Markus Hies die Initiative des Vereins, der mit seinen Unterstützern für den Erhalt des historischen Gebäudes sorgt. „Es war ein langer Weg, aber ein erfolgreicher“, findet der bisherige Ortsvorsteher Heinz Juhnke. Er verrät den Gästen, dass das Projekt auch bei der Jury des Denkmalschutzpreises des Rheingau-Taunus-Kreises sehr positiv aufgenommen worden sei. „Wir sind froh, dass wir so einen aktiven Verein haben“, lobt der Vorsitzende des Vereinsrings, Jürgen Reimann. Er bringt zur feierlichen Einweihung des Ortsvorsteher-Zimmers eine kleine Anschub-Finanzierung für das nächste Projekt des Vereins mit. Jan Mertens weiß auch schon, was das sein wird: Schließlich verfüge man über ein Uhrwerk und ein Ziffernblatt, die derzeit nicht genutzt werden.

Quelle: Wiesbadener Kurier / Redakteur: Hendrik Jung